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Stillleben mit Wollschwein

5. November 2011

Fast ein Gemälde: 2 von 3 kulinarische Schätzen, die es zu verarbeiten gilt:

Kotlett vom Wollschwein
Fundort: Kleinmarkthalle

Kleine Artischocken
Fundort: auch Kleinmarkthalle

Violette Kartoffeln
Fundort: Bodensee Nähe Ermatingen

Als ich den Stand in der Kleinmarkthalle entdeckte, der immer freitags und samstags Wollschwein anbietet musste ich minutenlang vor der Theke die riesen Kotletts bewundern. Wahnsinn! Der Fettrand war breiter als der Fleischteil!! Das Fett vom Wollschwein hat zwar viele ungesättigte und sogar Omega-3-Fettsäuren, aber wer soll das alles essen?!
Es eignet sich wunderbar zum Braten von allem, sogar von Fisch, habe ich mir sagen lassen. Ich hab darin die Bratkartoffeln gebraten.
Obwohl ich mir das Fett zum grossen Teil habe abschneiden lassen war noch genug da, um ein schönes Stück dafür zu verwenden.
Ansonsten kann man es natürlich auslassen und als Schmalz für andere Zwecke aufheben.

Zweiter Fund: Süsse kleine Artischocken mit Stiel. Man isst sie fast komplett und roh als Salat … noch nie probiert, also los!

Aüssere grüne Blätter entfernen, die inneren sind eher gelb und zarter. Den oberen Teil der Artischocken abscheiden und am unteren Teil etwas trimmen. Die Stiele können mitgegessen werden, müssen aber geschält werden. Die Artischocken sofort in Zitronenwasser legen, sonst werden sie dunkel.
Dann in feine Scheibchen schneiden und mit einem Dressing von gutem Olivenöl, Zitronensaft, Salz, Zucker und Pfeffer vermischen.

Die violetten Kartoffeln habe ich mir aus der Schweiz mitgebracht. Man bekommt sie auch hier, aber Souvenirs machen einfach mehr Spass. Bei der kulinarischen Nacht in Ermatingen gab es die Kartoffeln als Chips und letzten Mittwoch im Supper Club ebenso. Meine Schwester ist jetzt Profi im Chips frittieren und Leute! haben wir hinterher gestunken!
Heute verarbeite ich den Rest zu Bratkartoffeln.
Die Kartoffeln schälen und in kleine gleich grosse Würfel schneiden. In Olivenöl und Wollschweinfett knusprig braten und salzen.
Bratkartoffeln aus rohen Kartoffeln haben einen geringeren glykämischen Index als die von gekochten. Die Kohlenhydrate können vom Körper nicht so schnell aufgenommen werden wie die von erst gekochten UND nochmal gebratenen Kartoffeln. Das sorgt für eine geringere Insulinausschüttung und somit für weniger Aufbau von Fettgewebe. In kurz: Es besser für die Figur und wie ich finde deutlich leckerer. Im Odenwald isst man „Rohg’reeste“ – „roh geröstete“ Kartoffeln in dünnen Scheiben, mit etwas Zwiebeln gebraten, zusammen mit Dickmilch. Mmmh, muss ich auch mal wieder machen!

Das leckere Stillleben in warm. Sehr vergänglich, aber für Euch im Bild festgehalten. Guten Appetit!